Ich bin vor kurzem 40 Jahre alt geworden. Es fühlt sich gleich an wie 39 Jahre, ist es aber nicht.
Körperlich kann ich es absolut nachvollziehen. Ab und zu meldet sich mein Körper mit Schmerzen, die ich bisher nicht kannte. Purzelbaum geht auch nicht mehr so easy. Die ersten Fältchen und graue Haare machen sich bemerkbar. Alles gut, denke ich. Ich bin ja auch nicht mehr 20.
Gedanklich finde ich es etwas herausfordernder. Wie kann das sein, dass ich jetzt schon 40 bin? Wie fühlt sich 40 an? Wo sind all die Jahre geblieben? Was habe ich die letzten 20 Jahre gemacht? Was habe ich erreicht und wo will ich noch hin?
Auch wenn es nur eine Zahl ist, bewegt die 40 einiges in mir.
Mit 18 Jahren habe ich mir meine grossen Ziele gesteckt. Während ich das schreibe merke ich, der Fokus war damals nur in der Zukunft. Autoprüfung, Lehre abschliessen. Endlich frei und unabhängig sein. Berufserfahrung sammeln, Heiraten, Haus, Familie und Kinder. Ich habe mir vorgestellt, wenn ich alle Ziele erreicht habe, dann…….. Ja, was dann? So genau, weiss ich es nicht mehr. Bestimmt so was wie, dann bist du wunschlos glücklich.
22 Jahre später, habe ich diese Ziele erreicht. Bin ich wunschlos glücklich? Jein. Ich finde, dieser Satz fühlt sich nicht mehr richtig an. Es gibt immer noch Wünsche und Träume in meinem Leben und das ist auch gut so. Heute würde ich es anders formulieren. Ich bin dankbar. Dankbar für 40 Jahre ICH sein, mit allen Hochs und Tiefs. Alle Erfahrungen und Erkenntnisse haben mich dahin gebracht, wo ich heute stehe.
Wofür bist du dankbar?
Was ist mir jetzt wichtig?
Die 40 bewegt etwas. Es ist nicht die Zahl, sondern für mich eher die Angst etwas zu verpassen, danach die Möglichkeit nicht mehr zu haben. Gekoppelt mit dem Bewusstsein, wie schnell die Jahre vorbeiziehen.
Was ist mir jetzt wichtig? Brauche ich eine Neuorientierung? Neue Ziele? Was will ich noch erreichen? Eine Weiterbildung, ein neuer Job, Reisen, Freiheit……………??? Die Gedanken drehen sich im Kreis und der Kreis hat kein Ende.
Bewusstes Aussteigen ist gefragt, hinsehen, was gut ist in meinem Leben, wo will ich etwas verändern und was will ich noch tun?
Einige schreiben eine Bucket List. Die Idee gefällt mir und sie passt sehr gut zu meinen konsequenten Anteilen. Ich liebe es, Dinge von einer Liste zu streichen. Die Liste gibt mir Sicherheit, Themen sind vermerkt und gehen nicht vergessen.
Was will ich in meinem Leben noch tun? Als Erstes kommt direkt, ich will nach Japan reisen. Ich habe viel darüber gelesen, mich fasziniert die Kultur und die Kombination von Tradition und Moderne. Die blühenden Kirschbäume würde ich auch gerne sehen.
Diesen Gedanken trage ich schon lange mit mir herum. Aus welchem Grund ich es noch nicht getan habe? Ich könnte jetzt eine ganze Liste Ausreden präsentieren, wieso, weshalb und warum nicht. Wie zum Beispiel: «Keine Zeit, kein Geld, es ist viel zu weit weg, es geht nicht mit den Kindern» usw. Die Antwort darauf ist viel einfacher, ich bin nicht in Tun gekommen. Wenn ich zurückdenke, habe ich mich auch nie aktiv erkundigt, wie diese Reise aussehen könnte. Ich habe immer Ausreden vorgeschoben und die haben mich dann auch noch frustriert. Kennst du das? Du hast einen Wunsch oder einen Traum und du setzt in nicht um.
Was hindert dich, dein Traum zu leben?
Ins Tun kommen heisst auch, sich aus der sicheren Komfortzone zu bewegen, etwas zu verändern und Neues zu wagen. Um in die Lern- und Entwicklungszone zu kommen, dürfen wir uns zuerst mit unseren Ängsten auseinandersetzen. Neues kann unsicher sein, es können Ängste dahinter stehen wie: «ich kann das nicht, ich versage, ich blamiere mich». Es konnte auch ein Risiko sein. «Doch wer nichts wagt, der nichts gewinnt.» Hat schon was, finde ich.
Ich kann mich entscheiden, in der Komfortzone zu bleiben. Ist ja so schön und bequem hier. Nur dann werde ich Japan nie sehen. Es bleibt ein Traum oder ich komme in Tun und buche die Reise. Es ist meine Entscheidung.
Japan steht nun an erster Stelle auf meiner Bucket List und wenn ich bereit bin den Schritt zu gehen, buche ich.
Je wir uns aus der Komfortzone bewegen, desto schwieriger wird es. Ungefähr wie beim Autofahren. Fahre ich regelmässig, ist es Routine. Ich steige ins Auto und fahre los.
Fahre ich nur gelegentlich, ist es viel herausfordernder. Traue ich es mir zu in die Stadt zu fahren, brauche ich ein Navi, wo parkiere ich, was mache ich, wenn es nur Seitenparkplätze hat 😊……. Spürst du, was passiert?
Diese Abwärts-Gedankenspirale, löst Unsicherheit, Angst …. aus. Die Gedankenspirale geht übrigens auch andersherum.
Ich traue mir zu in die Stadt zu fahren, das Navi nutze ich, wenn ich es brauche (unterstützend), ich finde einen Parkplatz. Ich kann das.
Spürst du den Unterschied?
Mit unseren Gedanken können wir ganz schön viel bewegen. Das können wir auch für uns nutzen. Ganz bewusst den Fokus auf das Positive setzen.
Ich habe das Gefühl, die 40er sind bei vielen, ich nenne es mal Umbruchjahre. Die Ziele sind erreicht, die Kinder werden grösser. Die Freiheit kehrt zurück. Was jetzt? Ist es an der Zeit altes loslassen, ausmisten und neu zu sortieren? Mehr im Jetzt zu leben.
Was mir dabei hilft, wenn ich im Klaren bin was meine Werte sind.
Auf dem Bild bekommst du einen kleinen Einblick, wie solche Werte aussehen können. Wenn du noch mehr willst, im Internet gibt es ganze Werte-Listen, die du auch mit deinen ganz persönlichen Werten ergänzen darfst.
Werte können dir helfen, dich in deinem Leben zu orientieren.
Schreib für dich deine Werte auf und überleg dir, stimmt das mit deinem Leben überein. Welche sind deine 10 wichtigsten Werte? Wann und wo lebst du diese Werte?
Wenn wir beim Thema Werte sind, begegnet dir allenfalls auch das Thema Sicherheit. Konkret ist mir dazu das Thema Altersvorsorge begegnet.
Meine Hausbank hat sich gemeldet, ein Termin für die Pensionsplanung. Pensionsplanung? Ich bin doch erst 40. Gefühlt ist die Rente noch in weiter Ferne, je nach gesetzlicher Anpassung sicher noch 25 Jahre. Doch Vorsorge ist wichtig, je früher, desto besser. Das bekommen wir immer wieder zu hören. Ob da nicht auch das Thema Angst mitschwingt.
Ich bekomme einen Pensionsplan, ein ganzes Heft mit Patientenverfügung, Vorsorgeauftrag………, mit Fragen, die für mich klar sind und Fragen ich mir noch nie gestellt habe.
Ich tue mich schwer, mich mit meinem zukünftigen Ich zu verbinden, so in 25 Jahren+. Weiss ich jetzt schon was ich dann will bzw. brauche? Da greife ich auch auf meine wichtigsten Werte zurück. Das hilft mir, die Fragen zu beantworten und andere lasse ich einfach offen. Ich bin selbst überrascht, was so ein Vorsorgegespräch auslöst, eine spannende Erfahrung.
Nun von Rentenalter wieder zurück zu 40, da fühle ich mich direkt jünger. Das Alter ist eine Sache der Perspektive, blicke ich von 65 zurück fühle ich mich jung, blicke ich auf die 30 zurück fühle ich mich alt. «Man ist immer so alt, wie man sich fühlt», heisst es doch so schön.
Wenn auch dich die Themen Neuorientierung, Werte und Bedürfnisse beschäftigen, unterstütze ich dich gerne dabei.
Herzlich deine Manuela…